Skip to content Skip to footer

Lähmen Blockaden auch Ihren Alltag?

Lähmen Blockaden auch Ihren Alltag?

Von heute auf morgen konnte meine Klientin nicht mehr Auto fahren. Allein der Gedanke, sich gleich hinters Steuer setzten zu müssen löste diffuse Angst aus, oder gar eine leichte Panikattacke. Alles in ihr sträubt sich dagegen! Sie war völlig ratlos, denn sie sei ja 25 Jahre gerne, problemlos und unfallfrei gefahren. Sie verstand die Welt nicht mehr. Es begann ein Leben geprägt von Vermeiden, Ausweichen und Verdrängung. Nach einem Jahr wurde ihr bewusst „So kann es nicht weiter gehen, ich stelle mich dem jetzt“ und kam in meine Praxis..

Grundsätzlich ist die Real-Angst ein natürlicher Schutz um zu Überleben, früher zum Beispiel vor dem Säbelzahntiger. Auch alles Neue, Unbekannte, alles was wir erstmalig tun oder erleben hat neben dem Reiz des Neuen und der Lust an Abenteuer auch Angst im Gepäck. Sie ist natürlich, warnt vor Gefahr und entweder sie lähmt oder sie mobilisiert. Auch empfindet jeder Angst individuell, denn sie hat immer ein persönliche DNA, basierend auf unseren Prägungen, Anlagen, Lebensbedingungen und -erfahrungen sowie der Persönlichkeitsstruktur des einzelne Menschen.

Angst überwinden!“ ist ihre Botschaft. Ihr auszuweichen hemmt Entwicklung, steht für Stagnation oder lässt Menschen gar in kindliche Reaktionsweise (Regression) zurück fallen. Sich der Angst zu stellen und sie zu meistern bedeutet Fortschritt und Entwicklung. Ergo „Grenzsituationen überwinden ist mit Angst verbunden und gehört zum Leben dazu!“ Die Gegenkraft der Angst ist „Auseinandersetzung“ gepaart mit Attributen wie Vertrauen, Mut, Erkenntnis, Fakten, Hoffnung, Demut, Lieben und vielem mehr.

Die Angst ist ein stetiger Begleiter im Leben, wird uns aber erst bewusst, wenn wir alte gewohnt Pfade verlassen, wo neue Aufgaben zu bewältigen sind oder ein Veränderung nötig ist. Und so war es auch bei meiner Klientin. Durch Ihre Erzählungen aus Ihrem Leben erahnte ich bald, dass es in der Blockade gar nicht um das Autofahren an sich geht. Die sehr charmante Frau war liebenswert, hilfsbereit, engagiert, tatkräftig, klug, intelligent und hatte ihr persönliches Umfeld ins Herz geschlossen und war stets für alle da. Nur sich selber hat sie nicht richtig wahrgenommen. Nicht auf sich geschaut, ihre Bedürfnisse ganz weit hinten angestellt, unbewusst vielleicht sogar als überflüssig oder nebensächlich empfunden und eingestuft. So war sie konditioniert. Von außen betrachtet führte sie ein tolles Leben, aber ihr Inneres kam zu kurz. Sie war sich nicht wichtig genug und verwechselte Egoismus mit Egozentrik. Egoismus brauchen wir um für uns zu sorgen, gut mit uns umzugehen und zu überleben. Der Egozentriker beschäftigt ein ganzes Heer an Menschen, damit es ihm gut geht. Meist sehr charmant, aber immer nur seine Bedürfnisse im Blick habend.

Es brauchte nur kurze Zeit bis meine Klientin sich traute einen anderen Blickwinkel auf sich einzunehmen. Schritt für Schritt kam sie sich näher, auch emotional. Sie gewann jeden Tag ein bisschen mehr Selbstwert und Sicherheit. Sie probierte sich auf neuen Pfaden aus, kümmerte sich mehr und mehr um sich, erkannte und folgte nun Ihren Bedürfnissen. Sie fand heraus was sie schon lange mal machen wollte. Auch mal am Nachmittag einfach Zeit für ein Bad oder ein Buch nehmen, ein Malkurs in dem sie Spaß mit neuen Menschen hatte und wunderbare Gemälde gestaltet. Und nach 6 Wochen erhielt ich ein Foto, mit ihr am Steuer!

Oft verschieben sich „ungelebten Anteile“ bzw. eigene Bedürfnisse, denen wir keine Aufmerksamkeit schenken, auf für uns und unsere Umwelt „akzeptierte Blockaden“, wie zum Beispiel das Autofahren, Fliegen, Aufzug fahren, große Plätze besuchen, freies Reden…. Selbst meine Klientin merkte in den letzten 4 von nur 7 Sitzungen nicht mehr, dass wir gar nicht mehr über Ihre Blocke sprachen, sondern nur noch über Sie, Ihren Selbstwert, Ihren eigenen Blick auf sich, ihr Leben, ihre Prioritäten und ihre Bedürfnisse. Denn genau das verbarg sich hinter Ihrer Blockade „Ich kann nicht mehr Autofahren“.

Steve de Shazer sagt „Wenn etwas nicht klappt, mach was anders!“ und genau dies hat meiner Klientin zurück ans Steuer und zu viel mehr verholfen.

Sie haben Fragen oder möchte Ihre Blockade(n) im Austausch mit mir klären und Ihre Lösung finden? Nehmen Sie gerne ersten Kontakt auf.

Herzlichst, Sabine Gorka